Trauer um frühere Bundesgesundheitsministerin

Ursula Lehr ist tot

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Gesellschaft
Die frühe Bundesgesundheitsministerin und Altersforscherin Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Lehr ist tot. Sie wurde 91 Jahre alt.

Lehr starb nach kurzer Krankheit am 25. April, wie die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) mit Verweis auf Angaben von Lehrs Familie mitteilte.

Bundesministerin im Kabinett von Helmut Kohl

"Mit ihrem unermüdlichen Engagement für ein aktives, engagiertes und möglichst gesundes Älterwerden prägte Ursula Lehr nicht nur die Arbeit der BAGSO, sondern die Einstellung zu älteren Menschen in Deutschland. Als sie 1988 Bundesfamilienministerin wurde, war sie Wegbereiterin einer modernen Altenpolitik, die ältere Menschen nicht nur als Empfänger von sozialen Leistungen, sondern als aktiven Teil der Gesellschaft betrachtet“, sagte die BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner.

Die die in Frankfurt am Main geborene CDU-Politikerin Lehr war Inhaberin des Lehrstuhls für Gerontologie an der Universität Heidelberg und von 1988 bis 1991 Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit im Kabinett von Helmut Kohl. In dieser Zeit verantwortete sie den ersten Altenbericht der Bundesregierung und die Verabschiedung des Bundesaltenplans.

Sie stärkte die Devise "Reha vor Pflege"

Von 2009 bis 2015 hatte Lehr den BAGSO-Vorsitz inne, anschließend war sie bis 2018 Stellvertretende Vorsitzende. Bis  zuletzt setzte sie sich der BAGSO zufolge als Ehrenvorsitzende für ein positives Altersbild und für geeignete Rahmenbedingungen für ein aktives Altern ein.

Lehr stärkte auch die Devise „Reha vor Pflege“, außerdem setzte sie sich für die Berücksichtigung von Pflegeleistungen in Familien und die Bezahlung von Pflegezeiten pflegender Angehöriger bei der Steuer ein. In der psychotherapeutischen Versorgung brachte sie Hausärzte in eine zentrale Position, da sie ältere Patienten regelmäßig zu Gesicht bekämen.

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