Corona-Pandemie

WHO korrigiert missverständliche Empfehlung zur Sicherheit von Zahnarztbesuchen

ck/pm
Dank hoher Hygienestandards sind Kontrolltermine und Behandlungen in Zahnarztpraxen in Deutschland grundsätzlich sicher. Darauf weisen Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) aus aktuellem Anlass noch einmal ausdrücklich hin. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat inzwischen ihre missverständliche Empfehlung korrigiert.

Hintergrund des gemeinsamen Appels der zahnärztlichen Bundeskörperschaften war die verkürzte Medienberichterstattung über eine aktuelle, jedoch nicht landesspezifische Empfehlung der WHO. Diese hatte kürzlich dazu geraten, solange von nicht dringenden Zahnbehandlungen abzusehen, bis die Übertragungsrate von Covid-19 „ausreichend“ gesunken sei.

WHO-Empfehlung betrifft nicht hiesige Zahnarztpraxen

Wie die Zahnärzteschaft bereits vor Tagen klargestellt hatte, trifft diese allgemeine Empfehlung für weltweit 193 Staaten nicht auf Zahnarztpraxen in Deutschland zu. Entsprechende Pressemeldungen hatten die ursprüngliche WHO-Empfehlung irreführend und ohne den nötigen Kontext wiedergegeben.

Szenario passt nicht auf Deutschland

Die WHO hat die Empfehlung mittlerweile mit einer weiteren Aussendung korrigiert: Sie zielte demnach ausschließlich auf ein intensives, unkontrolliertes Übertragungsszenario ab -  und passe damit nicht zur aktuellen Situation der meisten europäischen Länder und insbesondere nicht auf Deutschland.

Bis heute ist nach Angaben von BZÄK und KZBV in Deutschland kein Infektionsgeschehen in zahnärztlichen Praxen dokumentiert, das eine solche Empfehlung rechtfertigt.

Verschobene Zahnarztbesuche  können die Gesundheit gefährden

Beide Bundesorganisationen forderten Patienten und Versicherte einmal mehr auf, eine Versorgung durch Zahnärztinnen und Zahnärzte für den Erhalt und die Verbesserung der Mundgesundheit wahrzunehmen und nicht aus unbegründeter Angst vor Ansteckungen mit Corona zu verschieben. Andernfalls bestehe das Risiko, dass sich die Mundgesundheit durch das Entstehen von Karies, Zahnstein oder durch parodontale Erkrankungen unter Umständen dauerhaft verschlechtere und damit auch die allgemeine Gesundheit gefährdet.

Auszug aus dem WHO-Schreiben

Auszug aus dem WHO-Schreiben

WHO Global Oral Health Network

BZÄK und KZBV haben auf Sonder-Websites unter "http:// www.bzaek.de/coronavirus" - external-link-new-window und www.kzbv.de/coronavirus zahlreiche gesicherte Informationen zum Thema SARS-CoV-2 für Praxen und Patienten zusammengestellt.

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