Zwei PCR-Lolli- und drei Antigentests pro Woche in Kitas und Schulen
Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), und der Pandemierat der BÄK unterstützen den vom Robert Koch-Institut empfohlenen bundesweiten Einsatz von sogenannten PCR-Lolli-Tests an Kitas und Schulen. „Um Wechselunterricht und Homeschooling bei steigenden Corona-Infektionszahlen zu vermeiden, sollten Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen häufiger und mit dem qualitativ besseren Analyseverfahren auf das Virus getestet werden”, erklärte Reinhardt.
Mit dem PCR-Lolli-Test steht laut Reinhardt ein sicheres und einfach anwendbares Testverfahren zur Verfügung. Es komme aber immer noch nicht flächendeckend zum Einsatz. „Notwendig sind deutschlandweit mindestens zwei PCR-Lolli-Tests und bestenfalls drei zusätzliche Antigen-Schnelltests pro Woche für Kinder bis zwölf Jahren, für die bislang noch keine Impfmöglichkeiten zur Verfügung stehen”, forderte der Ärztepräsident.
Ärztekammer sieht genügend Laborkapazitäten
Nach seinen Angaben stehen diese Tests in ausreichender Menge zur Verfügung. Deutschland verfüge über genügend Laborkapazitäten für die schnelle Auswertung der Proben. Deshalb sei es völlig unverständlich, dass die meisten Bundesländer entweder gar keine Pläne für den Einsatz dieser Testverfahren ausgearbeitet haben oder diese noch immer prüfen. Seit einigen Monaten seien die Tests mit positiven Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen im Einsatz, erklärte Reinhardt. Alle Bundesländer müssten jetzt handeln, um auch bei steigenden Infektionszahlen einen sicheren Schulbetrieb zu gewährleisten.
PCR-Lolli-Test
Bei einem PCR-Lolli-Test müssen mehrere Kinder 30 Sekunden lang an einem Abstrichtupfer lutschen. Danach werden alle Tupfer in ein Pool-Röhrchen gegeben. Dies geht in ein Labor, in dem ein PCR-Test erfolgt. Nur wenn der Pooltest positiv ausfällt, müssen alle teilnehmenden Kinder separat auf Corona getestet werden. Das RKI hatte bereits im Juli darauf hingewiesen, dass systematisches Testen auf SARS-CoV-2 in Kitas und Schulen einen wichtigen Beitrag leisten könne, um das dortige Infektionsgeschehen besser beurteilen zu können und das Übertragungsrisiko von Infektionen zu reduzieren.
Eine imhttps://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/Ausgaben/32_21.pdf?__blob=publicationFile _blank external-link-new-windowveröffentlichte Studie stellt die Validierung der Lolli-Methode und die Implementierung des Testkonzeptes in 32 Kölner Kitas im Zeitraum September 2020 bis März 2021 vor. Das Konzept wird laut RKI seit April 2021 an allen Kitas und Schulen der Stadt Köln und seit Mai 2021 an allen Grund- und Förderschulen in Nordrhein-Westfalen durchgeführt.