Bundesinstitut für Risikobewertung

Coronavirus-Pandemie: Risikobewusstsein ist im Alter höher

ck/pm
Gesellschaft
Die gesundheitlichen Folgen einer Corona-Infektion werden von 40 Prozent der Bevölkerung als groß einschätzt. Bei Personen ab 60 Jahren liegt dieser Anteil bei 54 Prozent. Das geht aus einer Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hervor.

„Das Risikobewusstsein ist unter den Personen, die aufgrund ihres Alters stärker gefährdet sind, deutlich höher als unter den jüngeren Altersgruppen“, bestätigt BfR-Präsident Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel. „In allen Altersgruppen fühlt sich die Mehrheit der Befragten gut über das Geschehen zum neuartigen Coronavirus informiert.“

Nähe hält die Mehrheit für gefährlich

Eine Ansteckung über die Nähe zu anderen Personen wird nach wie vor von der großen Mehrheit (76 Prozent) als ein wahrscheinlicher Übertragungsweg angesehen. Eine Übertragung mittels Türklinken halten nur noch 48 Prozent für wahrscheinlich - in der Vorwoche waren es noch 63 Prozent. Befragte unter 40 Jahren schätzen das Risiko einer Ansteckung über Bargeld, Lebensmittel, Haustiere sowie Geschirr und Besteck höher ein als Personen ab 60 Jahren.

Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens wie die Schließung der meisten Geschäfte oder die in einigen Regionen verhängte Ausgangssperre werden von der Bevölkerung in Deutschland als weniger angemessen beurteilt als noch in den Wochen zuvor. Unverändert hoch blieb dagegen die Akzeptanz von Quarantänemaßnahmen und abgesagten Veranstaltungen.

Ältere informieren sich im Fernsehen

Personen ab 60 Jahren informieren sich vor allem via Fernsehen über das Coronavirus (95 Prozent), das Internet nennen nur 43 Prozent als Informationsquelle. Personen unter 40 Jahren nutzen Fernsehen und Internet dagegen ähnlich häufig. In allen Altersgruppen fühlt sich die Mehrheit der Befragten gut über das Geschehen zum neuartigen Coronavirus informiert.

Die Hygiene steht allgemein nicht so im Fokus

Nur ein Prozent der Befragten ab 60 gibt an, allgemein auf Hygiene achten zu wollen, bei den 40- bis 59-Jährigen sind dies 16 Prozent, bei den 14- bis 39-Jährigen 14 Prozent.

Wie in der Vorwoche geben 22 Prozent der Befragten an, aktuell keine Maßnahmen zum Schutz vor einer Corona-Infektion zu ergreifen. Das Tragen von Schutzkleidung wie Masken und Handschuhen scheint sich indes immer stärker in allen Altersgruppen durchzusetzen: 23 Prozent aller Befragten geben an, sich mittels Schutzkleidung vor einer Ansteckung schützen zu wollen - im Vergleich zur Vorwoche sieben Prozent mehr. Nach wie vor wird das Meiden der Öffentlichkeit als häufigste Schutzmaßnahme genannt (52 Prozent).

Der BfR-Corona-Monitor ist eine wiederkehrende repräsentative Befragung zur Risikowahrnehmung der Bevölkerung in Deutschland gegenüber dem neuartigen Coronavirus. Seit dem 24. März werden dazu jeden Dienstag rund 500 zufällig ausgewählte Personen per Telefon zu ihrer Einschätzung des Ansteckungsrisikos und den von ihnen getroffenen Schutzmaßnahmen befragt.

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