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COVID-19: Das können die Antikörpertests

LL
Gesellschaft
Antikörpertests geben Aufschluss über die Durchseuchung der Bevölkerung. Das Gesundheitspersonal muss zudem seinen eigenen Status kennen. Noch sind die Ergebnisse aber fehlerhaft und können zum Trugschluss führen, gegen das Virus immun zu sein.

Innerhalb von sieben bis zehn Tagen kann die Immunreaktion auf das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 erfolgen und dann nachgewiesen werden. Wie viele Personen mit SARS-CoV-2 in Kontakt gekommen sind, ob mit oder ohne Infektion – das ist die zentrale Frage, um den prozentualen Anteil der Durchseuchung in der Bevölkerung festzustellen. Das wiederum ist ein wichtiger Parameter für die Abwägung gesellschaftlicher Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen und Kontaktsperren.

Die Bundesregierung plant stichprobenartige Antikörpertests

Deshalb plant die Bundesregierung stichprobenartige Antikörpertests in der Bevölkerung durchzuführen. Sobald ein zuverlässiger Bluttest vorliegt, werden die repräsentativen Testungen anlaufen, verkündete Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) in der ZDF-Sendung „maybrit illner“. In der Regel ist eine Person immun, die eine Infektion überstanden hat. Besonders für Ärzte, Gesundheits- und auch Pflegepersonal ist die Feststellung der eigenen Immunität wichtig für ihre Tätigkeit.

Zum Immunstatus von asymptomatischen Personen kann der Test keine Ergebnisse bringen und auch zur Dauer der erworbenen Immunität gegen das neuartige Virus ist bislang nichts bekannt.

Derzeit können die Ergebnisse zu Trugschlüssen führen

Derzeit sind die Antikörpertests noch nicht sicher beziehungsweise spezifisch genug, das heißt, sie können aufgrund von falschen Ergebnissen zum Trugschluss führen, immun zu sein. So kann der Test  auch positiv ausfallen, wenn Kontakt mit anderen, harmlosen Coronaviren bestand, was bei Erwachsenen nicht selten der Fall ist. Hier besteht der Verbesserungsbedarf. Auch schlägt der Test nicht an, wenn die Infektion während der Latenzzeit noch nicht ausgebrochen ist.

Im Rahmen einer großangelegten Studie, die vom Helmholtz-Zentrum geleitet wird und an der auch das Robert Koch-Institut, die Charité und das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung beteiligt sind, sollen 100.000 Blutproben auf die Bildung von Anitkörpern zu SARS-CoV-2  untersucht werden.

Die Diagnostik-Firma Senova aus Weimar zum Beispiel entwickelt und produziert gerade einen Antikörper-Schnelltest, der in Arztpraxen und Kliniken zum Einsatz kommen soll und innerhalb von nur zehn Minuten zeigt, ob eine Person infiziert ist. Mittels zwei Tropfen Blut soll per Teststreifen festgestellt werden können, ob eine Infektion vorliegt, auf die der Körper reagiert hat oder ob (noch) keine Immunantwort vorhanden ist. Weitere Anbieter haben ebenfalls Testverfahren entwickelt, wie zum Beispiel das Berliner Pharmaunternehmen PharmACT AG.

Die USA lassen ersten Antikörpertest zu

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