Eine neue Niere für Hannah

Otmar Müller
Gesellschaft
Für die meisten Menschen ist die Kindheit eine Zeit ohne große Sorgen. Nicht für die kleine Hannah: Ihre Nieren arbeiteten nicht richtig, sie musste an die Dialyse und wartete zwei Jahre auf ein neues Organ.

Für die kleinen Dramen, die es in jedem Kinderleben gibt, sind Mama und Papa da. Sie nehmen ihr Kind liebevoll in den Arm und trösten es mit den richtigen Worten. Zum Beispiel wenn es nachts einen bösen Traum hatte.

Doch plötzlich wurde ein böser Traum für Hannah und ihre Eltern zur Realität. Bei einer Routineuntersuchung vor einer Ohren-OP stellten die Ärzte einen viel zu hohen Blutdruck fest. Nach weiteren Untersuchungen wurde eine angeborene Nierenerkrankung diagnostiziert, die auf Dauer zu einem Nierenversagen führen würde.

"Die Dialyse war wie eine Erlösung!"

Nur zwei Monate nach der Diagnose musste Hannah das erste Mal dialysiert werden. Nach anfänglichen Komplikationen mit langen Krankenhausaufenthalten entwickelte sich Hannah unter der täglichen Dialyse gut. „Die Dialyse war schließlich wie eine Erlösung für Hannah. Ihr Zustand besserte sich schlagartig”, erinnert sich ihre Mutter Isabel.

Doch nach einiger Zeit wurde Hannah körperlich immer schwächer. Eine neue Niere schien nun der einzige Ausweg aus dem Alptraum. Eine endlos scheinende Zeit des Wartens begann. Alles war von der Sorge um Hannah überschattet. „Das Telefon hatte ich immer dabei, falls der Anruf des Transplantationszentrums kommt”, erzählt Hannahs Mutter Isabel.

Endlich ertönte das ersehnte Klingeln.

Endlich, fast 2 Jahre nach der Diagnose, ertönte das ersehnte Klingeln mit der erlösenden Nachricht. Und plötzlich ging alles ganz schnell. Am 4. Februar 2008 erhielt Hannah das Geschenk des Lebens. Eine neue Niere.

Seither werden für sie und ihre Familie mit jedem Tag kleine und große Träume wahr: Hannah kann wieder Kind sein. Und auch für ihre Familie ist der größte Wunsch in Erfüllung gegangen. Aber einer ist geblieben: „Ich wünsche mir, dass es bald eine elektronische Gesundheitskarte gibt, auf der jeder seine Entscheidung zur Organspende festhält,” sagt Hannahs Mutter. Sie möchte, dass in Zukunft noch mehr Familien das Geschenk des Lebens erhalten.

Lesen Sie unsere Titelgeschichte zum Thema Organspende in den aktuellen zm.

 

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