Aktuelle Umfrage

Krankenkasse: Warum Versicherte wechseln

sg/pm
Gesellschaft
Kölner Meinungsforscher haben untersucht, warum GKV-Versicherte ihre Krankenkasse wechseln. Wichtigste Motive: Unzufriedenheit mit dem Service sowie persönlich wahrgenommene Leistungsunterschiede zwischen der eigenen und den anderen Krankenkassen.

Insgesamt 525 GKV-Versicherte im Alter von 18 und 65 Jahren, die sich in den letzten 12 Monaten aktiv zu einem Kassenwechsel informiert und teils tatsächlich gewechselt hatten, wurden zu ihren Beweggründen und zu ihrem Vorgehen im Wechselprozess befragt.

Am Anfang wollen sich die meisten nur informieren

Demnach wollten rund 80 Prozent der grundsätzlich wechselaffinen GKV-Versicherten sich zu nächst einmal nur allgemein zu einem möglichen Kassenwechsel informieren. Immerhin ein Drittel davon wechselt dann später auch tatsächlich. Jeder fünfte Wechselbereite hat eine konkrete Intention. Besonders wechselaffin sind vor allem Frauen und Jüngere sowie Versicherte nit mittlerem Einkommens- und Bildungsniveau.

Ein Drittel der Wechselwilligen wechselte später tatsächlich

Der wichtigste Auslöser für einen möglichen Kassenwechsel sind persönlich wahrgenommene Leistungsunterschiede zwischen der eigenen und den anderen Krankenkassen - inklusive optionale Leistungsbausteine. Eine wichtige Rolle spielt laut Umfrage auch die Unzufriedenheit mit dem Service der eigenen Kasse.

Der Anstoß zur Beschäftigung mit einem möglichen Kassenwechsel stammt teils auch aus dem näheren sozialen Umfeld – bei den späteren Wechslern sogar zu 31 Prozent und vermehrt bei den jüngeren GKV-Versicherten.

Das Internet ist die bevorzugte Quelle 

In der Informationsphase spielt das Internet für die wechselbereiten GKV-Versicherten eine große Rolle: Insgesamt steuern gut zwei Drittel (69 Prozent) der späteren Wechsler und fast neun von zehn (87 Prozent) der späteren Nicht-Wechsler während der Informationssuche das Internet an.  

Aber: Die Qualität der Informationen aus den Beratungsgesprächen wird insgesamt deutlich positiver und hilfreicher bewertet als die aus dem Internet.   Verstärkt gesucht werden persönliche Beratungsgespräche von den GKV-Versicherten, die von Beginn an konkrete Wechselabsichten verfolgen.

40 Prozent der späteren „Nicht-Wechsler“ erkennen letztlich keine klaren Vorteile, die für einen Wechsel zu einer anderen Kasse sprechen. Ein Drittel (31 Prozent) ist sogar der Meinung, dass die Krankenkassen letztlich „alle das Gleiche anbieten.“  

Die TK profitiert

Aktuell kann in dieser Umfrage die Techniker Krankenkasse am stärksten vom Kassenwechsel profitieren: 19 Prozent der Wechsler haben sich am Ende für einen Wechsel zur TK entschieden. Aber auch kleinere Kassen, wie beispielsweise die hkk Krankenkasse, sind bei den Wechslern aktuell beliebt.

Das Marktforschungs- und Beratungsinstitut "Heute und morgen" in Köln befragte für seine 120-seitige Studie „Customer Journey zum GKV-Wechsel“ 525 GKV-Versicherte im Alter von 18 bis 65 Jahren, die sich in den letzten 12Monaten aktiv zum Wechsel einer gesetzlichen Krankenversicherung informiert oder die Krankenkasse gewechselt hatten - 416 Personen ohne Wechsel und 109 Personen mit Wechsel. Die durchschnittlich 15-minütige Online-Befragung über ein Verbraucherpanel wurde vom 30. August bis 5. September 2019 durchgeführt.

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