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Hilfe für Flüchtlinge mit psychischen Störungen

ck/pm
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Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat ein Kurzzeit-Hilfsprogramm für Flüchtlinge mit psychischen Störungen aufgelegt.

Für das Modellprojekt wurde die evidenzbasierte Interpersonelle Therapie auf die Bedürfnisse und Probleme von Flüchtlingen ausgerichtet. Im Rahmen dieser zweimonatigen ‚Interpersonellen Integrativen Therapie für Flüchtlinge’ (IITF) wird den Ärzten zufolge der Fokus auf interpersonelle belastende Themen wie durch die Flucht bedingte schwierige Rollenwechsel, Konflikte, Verluste, Trauer und Isolation gesetzt. Zudem erhalten die Flüchtlinge durch die Arbeit mit Therapeuten, Sozialarbeitern und Ergotherapeuten intensive multidisziplinäre Unterstützung bei der Integration.

Bestehen die psychischen Probleme nach der zweimonatigen Hilfe weiter, sollen die Patienten an entsprechende Kooperationseinrichtungen vermittelt werden. Sind die Traumatisierungen so stark ausgeprägt, dass die Patienten sich nicht auf die IITF einlassen können, werden sie direkt an Einrichtungen vermittelt, die spezifische Traumatherapien durchführen.

Traumabehandlung - zuerst an der Charité

In der ersten Phase wird das Hilfsprogramm in Berlin im November an der Psychologischen Hochschule Berlin, an der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwigs Krankenhaus und der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Campus Charité Mitte, Universitätsmedizin Berlin, implementiert.

Psychologische und ärztliche Kollegen sowie Sozialarbeiter und Ergotherapeuten haben bereits ihre größtenteils ehrenamtliche Mitarbeit zugesagt. Auch die Psychotherapeuten in Ausbildung, die an der Psychologischen Hochschule Berlin studieren, engagieren sich ehrenamtlich im Hilfsprojekt. Um eine hohe Qualität zu gewährleisten, unterstützen Dolmetscher Diagnostik und Therapie. Sollte das Hilfsprogramm greifen, könnte es flächendeckend in Berlin und ganz Deutschland implementiert werden.

Das Projekt soll den Ärzten zufolge Flüchtlingen helfen, Zugangsbarrieren zur neuen Arbeits- und Sozialwelt aus dem Weg zu räumen und dadurch zu einer Willkommenskultur beitragen.

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