Willkommen bei K. Kardashian!
Wer sich ins Internet begibt, findet unter "Better Dental" einen von faustgroßem Krawattenknoten gewürgten Oralchirurgen/Implantologen Ende Dreißig, der sich der eigenen Werbebotschaft nach auf der Mission befindet, „to make dental care a better experience for everyone.“ Klingt toll, was?
In meinem Fall war es irgendwo zwischen 'Spaß am Dienstag' und YPS-Heften, als mir dämmerte, dass der Wahrheitsgehalt von Werbeversprechen endlich ist, was komischerweise keinen Erwachsenen ernsthaft störte. Wenn ich mir David auf seiner Praxiswebsite so anschaue, könnten wir gleichaltrig sein – haben aber offensichtlich unterschiedliche Schlüsse aus der Reflexion dieses Paradoxons gezogen.
Denn als seine Konkurrenz ob der unfairen Namensverwendung eine Abmahnung erwirkte, ging David - statt Auflagen wie der Änderung seines Logos und der Abschaltung seiner Website nachzukommen - zum Amt, änderte dort seinen Nachnamen und wurde so zu „Dr. Better“.
Sollten Sie jetzt dem Mitbewerber zwei Straßen weiter zuvorkommen wollen, lohnt sich der Blick in die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Gesetz über die Änderung von Familiennamen und Vornamen (NamÄndVwV) sowie das kleine PR-Einmaleins.
Die besten Chancen haben die Schmidts, Müllers und Maiers, da sich der deutsche Gesetzgeber als generöser Fluchthelfer aus der Anonymität eines Sammelnamens anbietet. Also los: definieren Sie Ihre Patientenzielgruppe - z.B. Philosophie, Fußball- oder Selfie-Fan und beglücken Sie diese fortan mit einem Termin bei Dr. Habermas, Zahnarzt B. Schweinsteiger oder in der Praxis von K. Kardashian.
