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Künstliche Intelligenz hat Virusausbruch vorausgesagt

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Das Lungenvirus hat bereits 20.000 Menschen infiziert, 425 starben. Zudem kommen immer mehr Hintergründe zum Krankheitserreger ans Licht. So soll ein Algorithmus längst vor dem Ausbruch in Wuhan gewarnt haben.

Der Algorithmus der kanadischen Firma BlueDot überwacht automatisiert Infektionskrankheiten und hatte den Virus und sein Verbreitungspotenzial längst erkannt! Bereits eine Woche vor dem US Centers for Disease Control and Prevention (CDC) und sogar zehn Tage vor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte die künstliche Intelligenz vor dem Ausbruch in der chinesischen Stadt Wuhan und zeigte dessen Verbreitungsweg auf. Das teilte der Gründer und Infektiologe Kamran Khan dem Onlinemagazin Wire mit und betonte auch, dass BlueDot bereits am 31. Dezember 2019 eine Warnung an Fluggesellschaften und Krankenhäuser der Region geschickt hatte.

Das Programm greift auf internationale Flugdatenbanken zu

Das Programm greift für seine Errechnung auf internationale Flugdatenbanken zu und wertet offizielle Gesundheitswarnungen, regionale Nachrichten in 65 Sprachen – auch bezüglich Tier- und Pflanzenkrankheiten, sowie Hinweise in Blogs und Foren online aus.

Diese Auswertung der Quellen ergab ohne menschliche Hilfe eine ziemlich genaue Prognose zur Ausbreitung des Lungenvirus bereits in den ersten Tagen. So wurde das Virus von Wuhan aus weiter nach Bangkok, Seoul, Taipei und Tokio geschleppt.

So funktioniert der Algorithmus von BlueDot

BlueDot überwacht die Ausbreitung von Infektionskrankheiten, wertet Informationen dazu aus und sendet seinen Nutzern personalisierte Empfehlungen, wie etwa Reisewarnungen, automatisiert zu. Die künstliche Intelligenz von BlueDot bedient sich an regionalen Nachrichten zu aktuellen Krankheiten in der Tier- und Pflanzenwelt sowie in der Humanmedizin.

Zusammen mit Blog- und Foreneinträgen zum Thema sowie der Auswertung von internationalen Reisedatenbanken des Flugverkehrs und den Empfehlungen von offiziellen staatlichen Gesundheitsbehörden ergibt sich eine Vorhersage. Diese wird abschließend von Epidemiologen einer wissenschaftlichen Prüfung unterzogen und eingeordnet. Nachdem die künstliche und die menschliche Intelligenz zusammenliefen, wird eine Warnung herausgegeben. Im Fall des neuartigen Lungenvirus 2019-n-CoV geschah das bereits Ende Dezember.

Die Idee zum Programm kam Gründer Kamran Khan, der in Toronto arbeitet, nach der SARS-Epidemie 2003. Ziel war es, Krankheiten und ihre Ausbreitung international effektiver zu tracken.

Die WHO warnt vor falschen Informationen und Gerüchten über das Virus 2019-nCoV. So könnten falsche eingesetzte Maßnahmen und Medikamente gefährlich für die Gesundheit sein.

WHO arbeitet mit Google zusammen

Um die Ausbreitung von Fehlinformationen in Schach zu halten, arbeitet die WHO gemeinsam mit Google daran, die Informationen und Empfehlungen der offiziellen Behörden ganz oben in den Suchergebnissen zu platzieren. Auch die sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter und die in China sehr populäre Plattform TikTok, nutzen derzeit Programme, um Fehlinformationen zu erkennen und darauf hin zu blockieren.

Übertragung auch über den Darm

Inzwischen ist von chinesischen Forschern festgestellt, dass das Corona-Virus nicht nur durch Tröpfchen weitergegeben wird, sondern sich auch über den Verdauungstrakt ausbreiten kann. Den Anhaltspunkt dafür lieferten chinesische Patienten, die positiv auf das Virus getestet wurden und anstatt mit Fieber mit Durchfall zu kämpfen hatten. 

Chinas Regierung gestand unlängst ein, dass es Defizite im Umgang und vor allem bei der Reaktion auf das Virus gegeben hat. So verkündete das Büro von Staats- und Parteichef Xi Jinping, dass aus den Erfahrungen nun Lehren gezogen werden und damit das Krisenmanagement verbessert werden soll. Ebenso werde das Gesundheitssystem auf Mängel geprüft.

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