Sicherheitsbericht zu COVID-19-Impfstoffen

Schwerwiegende Reaktionen sind sehr selten

pr/pm
Die Melderate für schwerwiegende Reaktionen gegen die drei Impfstoffe von BioNTech, Moderna und AstraZeneca ist sehr gering, meldet das Paul-Ehrlich-Institut in seinem neuen Sicherheitsbericht.

Die Melderate betrug für die drei Impfstoffe zusammen 1,9 pro 1.000 Impfdosen, für Meldungen über schwerwiegende Reaktionen betrug sie 0,3 pro 1.000 Impfdosen insgesamt, heißt es in dem neuenhttps://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/dossiers/sicherheitsberichte/sicherheitsbericht-27-12-bis-12-02-21.pdf?__blob=publicationFile&v=9 _blank external-link-new-window. Der Bericht bezieht sich auf den Zeitraum seit Beginn der Impfkampagne in Deutschland am 27. Dezember 2020 bis zum 12. Februar 2021.

Insgesamt führt das Institut über 7.690 aus Deutschland gemeldete Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung mit den drei in Deutschland zugelassenen Impfstoffen. Dem Sicherheitsbericht liegen die Impfzahlen des Robert-Koch-Instituts zugrunde. Demnach wurden bis zum 12. Februar 3.967.246 Impfungen durchgeführt. Davon entfielen 3.848.994 auf Impfungen mit Comirnaty (BioNTech/Pfizer), 86.967 auf Impfungen mit Moderna und 31.285 auf Impfungen mit AstraZeneca.

Bericht weist nur 20 Verdachtsfälle auf AstraZeneca-Nebenwirkungen aus

7.277 Verdachtsfälle wurden dem Paul-Ehrlich-Institut laut Sicherheitsbericht zur Impfung mit Comirnaty gemeldet, 258 Fälle zu dem COVID-19-Impfstoff Moderna, 20 Fälle zu dem COVID-19 Impfstoff AstraZeneca. In 135 Fällen wurde der COVID-19-Impfstoff nicht spezifiziert. In 1.178 Fällen wurde über schwerwiegende Reaktionen berichtet, in 1.072 Fällen nach Impfung mit Comirnaty, in 41 Fällen nach Impfung mit Moderna und in elf Fällen nach Impfung mit AstraZeneca. In 63 Fällen mit schwerwiegenden Reaktionen wurde der Name des Impfstoffes nicht angegeben.

Die bisher gemeldeten unerwünschten Reaktionen nach Impfung mit Comirnaty und dem Impfstoff Moderna sind vor allem vorübergehende Lokalreaktionen und Allgemeinreaktionen, die auch in den klinischen Prüfungen vor der Zulassung berichtet wurden, bilanziert das Paul-Ehrlich-Institut. Anaphylaktische Reaktionen wurden sehr selten nach den drei in Deutschland zugelassenen COVID-19-Impfstoffen berichtet.

PEI sieht keingenerell erhöhtes Risiko für vorerkrankte Impfberechtigte

Auf der Basis der derzeit verfügbaren Daten und in Anbetracht der Seltenheit der Reaktionen ist aus Sicht des Paul-Ehrlich-Instituts kein generell erhöhtes Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen bei Impfung mit Comirnaty oder Moderna für Personen mit bekannten Erkrankungen aus dem atopisch-allergischen Formenkreis abzuleiten. Das PEI nennt hier als Beispiele kontrolliertes Asthma bronchiale, Neurodermitis und allergischen Schnupfen mit Bindehautentzündung (Rhinokonjunktivitis), einschließlich Heuschnupfen und Hausstaubmilbenallergie, Neurodermitis, Bienen- und Wespengiftallergie oder Kontaktallergie.

Die Impfungen mit dem Impfstoff AstraZeneca haben erst kürzlich begonnen, erklärt das PEI weiter. In seinem Bericht sind nur wenige Meldungen (n=20) über den Verdacht einer Nebenwirkung eingeflossen, da die Auswertung sich nur bis zum 12. Februar 2021 bezieht. Das PEI erhielt allerdings nachfolgend einzelne Berichte aus Kliniken und Pflegediensten/-einrichtungen, in denen über vermehrte Krankmeldungen des mit AstraZeneca geimpften Personals berichtet wird.

WHO: Gelegentlich ist mit Arbeitsausfällen zu rechnen

Dazu erklärt das PEI, dass es sich bei den gemeldeten Rektionen um bekannte und in der Fachinformation aufgeführte systemische, vorübergehende unerwünschte Reaktionen handelt – wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen und allgemeines Krankheitsgefühl – die insgesamt als grippeähnliche Beschwerden zusammengefasst werden können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass bei der Planung der Impfungen mit AstraZeneca, zum Beispiel bei Mitarbeitern des Gesundheitswesens, das aus den klinischen Prüfungen beobachtete Nebenwirkungsprofil des Impfstoffs berücksichtigt werden sollte, da unerwünschte Reaktionen gelegentlich zu Arbeitsausfällen in den 24 bis 48 Stunden nach der Impfung führen können.

Die Art der unerwünschten Reaktionen spiegelt in der Regel die normale Immunantwort des Körpers auf die Impfung wieder, heißt es in dem Bericht weiter. Die Meldungen, die das Paul-Ehrlich-Institut bisher erhielt, stehen im Einklang mit den Informationen in den jeweiligen Fach- und Gebrauchsinformationen und den internationalen Daten der Spontanerfassung von Verdachtsfällen von Nebenwirkungen nach Comirnaty, Moderna und AstraZeneca.

Sicherheitsberichte

Sicherheitsberichte

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.