Neue EU-Leitlinien zur Entsorgung kontaminierter Abfälle

So wird Müll von SARS-CoV-2-Patienten getrennt!

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Die EU-Kommission hat Leitlinien zur Müllentsorgung in der Coronakrise veröffentlicht. Sie rät zur Vorsicht: Wegwerfartikel wie Taschentücher und Atemmasken von Patienten mit SARS-CoV-2 sollten auch bei einer Behandlung zuhause getrennt entsorgt werden.

Zwar gebe es derzeit keine Hinweise darauf, dass die Müllentsorgung im Hinblick auf das Risiko einer COVID-19-Infektion unsicher oder unzureichend sei oder dass Haushaltsabfälle bei der Übertragung von SARS-CoV-2 oder anderen Atemwegsviren eine Rolle spielten, teilt das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) mit.

"Jeder Mensch produziert in der EU im Durchschnitt fast eine halbe Tonne Abfall pro Jahr, was bedeutet, dass jede Woche mehr als 20 kg Abfall pro Haushalt anfallen. Das jährliche Gesamtabfallaufkommen in der EU beläuft sich auf 5 Tonnen pro Kopf."

Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC)

Dennoch empfiehlt die EU-Gesundheitsbehörde spezielle Vorkehrungen: Mülltrennung sei nun wichtiger denn je, damit nur unbedenkliche Abfälle ins Recycling gelangten. Die regelmäßige Abholung von Haus- und Biomüll müsse sichergestellt werden, um Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Insgesamt kämpften die Unternehmen in der Abfallwirtschaft in der EU zurzeit mit Problemen wie Personalmangel und dem erhöhten Aufkommen medizinischer Abfälle.

Mülltrennung ist nun wichtiger denn je

Das ECDC verweist darüber hinaus auf spezifische Leitlinien, die für Abfälle aus Gesunheitseinrichtungen und aus Nicht-Gesundheitseinrichtungen gelten, welche potenziell mit dem Coronavirus kontaminiert sind: Dabei sollten Abfälle aus Gesundheitseinrichtungen als infektiöser klinischer Abfall der Kategorie B (UN3291) behandelt werden, Abfälle aus Nicht-Gesundheitseinrichtungen seien hingegen in einem separaten Müllbeutel zu entsorgen und Abfälle aus allgemeinen Einrichtungen in den Restmüll zu geben.

So entsorgt man zuhause den Abfall von Patienten mit SARS-CoV-2: Sind die Tüten erst zu, müssen sie nicht getrennt entsorgt werden

So entsorgt man zuhause den Abfall von Patienten mit SARS-CoV-2: Sind die Tüten erst zu, müssen sie nicht getrennt entsorgt werden

Ein eigener Abfalleimer sollte im Zimmer des Patienten vorhanden sein. –

Vom Patienten benutzte Papiertaschentücher und Gesichtsmasken sollten sofort in diesem Abfallbehälterentsorgt werden.

In einen zweiten Abfalleimer, der vor dem Patientenzimmer steht, sollten Betreuer, Pfleger oder Reinigungskräfte ihre Handschuhe und Gesichtsmasken tun, sobald sie das Zimmers verlassen.

Die Abfallbeutel sollten verschlossen werden, bevor sie aus dem Patientenzimmer entfernt und häufig ersetzt werden; sie sollten niemals in einen anderen Beutel entleert werden.

Diese Abfallbeutel können zusammen gesammelt und in einen sauberen allgemeinen Müllbeutel getan werden. Die verschlossenen Patientenabfalltüten können direkt in den unsortierten Müll gegeben werden. Ein besonderes Recycling ist nicht erforderlich. –

Nach der Entsorgung der Abfallbeutel sollte eine strenge Handhygiene durchgeführt werden: Verwenden Sie Wasser und Seife oder alkoholische Händedesinfektionsmittel.

https://ec.europa.eu/info/sites/info/files/waste_management_guidance_dg-env.pdf - external-link-new-windowvom 14. April 2020

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