Der Bundesgesundheitsminister zur Pflege

Wenn Jens Spahn Altenpfleger wäre ...

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Hätte Jens Spahn gerade eine Ausbildung als Altenpfleger abgeschlossen, würde er für sich ein Einstiegsgehalt von 2.500 bis 3.000 Euro für angemessen halten. Wie der Bundesgesundheitsminister die Situation in der Pflege verbessern will, sagte er heute im ZDF-Morgenmagazin.

Auf die Frage "Sie haben gerade Ihre Ausbildung zum Altenpfleger absolviert. Wie viel wollen Sie dann verdienen?", entgegnete Spahn: "2.500 bis 3.000 Euro sollten möglich sein, im Pflegeberuf zu verdienen."

"Es geht eben auch ums Geld!"

Insgesamt seien 80 Prozent der Altenpflegeeinrichtungen nicht tarifgebunden - das wolle die Regierung jetzt ändern. Denn: "Anerkennung drückt sich nicht nur in Worten aus, es geht eben auch ums Geld!"

Ein Problem sieht Spahn in der Leiharbeit: 2017 waren in der Branche etwa 10.000 Leiharbeiter beschäftigt, deren monatliches Einkommen bei rund 2.000 Euro lag und damit im Niedriglohnsektor angesiedelt ist. Spahns Einschätzung nach entscheiden sich allerdings viele Pflegekräfte aus eigenen Stücken für die Leiharbeit, weil die Arbeitsbedingungen derzeit wegen der aktuellen Personalknappheit möglicherweise trotzdem besser seien als im Festangestelltenverhältnis.

"Ich hätte lieber weniger Leiharbeit in der Pflege und mehr Festangestellte!"

"Ich hätte lieber weniger Leiharbeit in der Pflege und mehr Festangestellte", sagte Spahn. Nun müsse es darum gehen, über mehr Ausbildung, Umschulung und Anwerbung von Kräften aus dem Ausland dafür zu sorgen, dass die geplanten 13.000 zusätzlichen Stellen auch besetzt werden können. Dass diese Sofortmaßnahme - 13.000 Stellen in der Pflege zu schaffen - "nicht reicht, weiß auch der Bundesgesundheitsminister".

"Dann kann man nicht zulasten der Pflege Rendite machen!"

Spahn betonte, er halte wenig von einer Verstaatlichung der Träger. "Wir haben gemeinnützige, kirchliche und private Träger. Ich bin für eine Trägervielfalt - ich möchte, dass die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen eine Auswahl zwischen unterschiedlichen Profilen haben." Am Ende müssten Milliarden investiert werden, weil in den nächsten Jahren noch mehr Pflegekräfte benötigt würden.

Wichtig sei: "Die Arbeitsbedingungen müssen überall stimmen - deswegen auch die Tarifgebundenheit und Personalbemessung für alle Einrichtungen. Dann kann man nicht zulasten der Pflege Rendite machen!"

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