VdZÄ-Dentista - Dr. Kerstin Finger im Interview

"Wir wollen uns aktiv einbringen!"

Dirk Erdmann
In Nordrhein konnten die Listen unter dem "Verband der ZahnÄrztinnen (VdZÄ)" auf Anhieb 18 von 121 und in Westfalen-Lippe 7 von 108 Plätzen in den jeweiligen Zahnärzteparlamenten erringen. Jetzt hört man, dass es den Verband gar nicht mehr gibt –zumindest nicht unter diesem Namen. Was ist passiert?

adp: Zunächst einmal herzliche Glückwünsche zudiesem hervorragenden Ergebnis, Frau Kollegin Finger! Dabei schließt sich direkt die Frage an: Wer hat denn eigentlich kandidiert bei den Wahlen?

Dr. Kerstin Finger,

Vizepräsidentin Standespolitik des VdZÄ-Dentista:

Danke für die Glückwünsche! Zum Zeitpunkt der Aufstellung der Wahllisten gab es den VDZÄ e.V. in der Tat nicht mehr. Ende Mai 2019 hatte die Mitgliederversammlung in Karlsruhe die Auflösung desselben beschlossen, weil es ein Zusammengehen mit dem Dentista e.V. geben sollte. Beide Verbände waren sich darüber einig, und es wurden die entsprechenden Beschlüsse gefasst.

Ein dritter Teil ging den gleichen Weg, und zwar der wissenschaftliche Verband „Gender dentistry" e.V. Diese Form des Zusammengehens war als der juristisch einfachste und am schnellsten zu realisierende Weg favorisiert worden. Es gab einen neuen Namen, eine neue Satzung, die entsprechenden Veröffentlichungen und von Seiten des neuen Verbandes die Inangriffnahme der üblichen notariellen Schritte zum Registereintrag. Seinerzeit wurde Frau Dr. Anke Klas als Präsidentin des Gesamtverbandes gewählt.

Wie ist denn heute der Stand der Dinge? Nach den vorliegenden Verlautbarungen gibt es ja neben dem neuen Namen für den Verband auch eine neue Führung?

Der VDZÄ befindet sich nunmehr in Liquidation und die ehemalige Präsidentin Frau Dr. Klas ist nicht mehr Mitglied dieses Vereins. Unterdessen ist sie übrigens auch vom Vorsitz des neuen Gesamtverbandes zurückgetreten. Der neue, vereinigte „Verband der Zahnärztinnen – Dentista e.V.“ ist noch in Gründung, weil der Registereintrag noch nicht vollzogen werden konnte. Präsidentin des neuen Verbandes ist Dr. Susanne Fath. Sie wurde auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 20. Dezember 2019 in Berlin mit großer Mehrheit gewählt, nachdem sie schon in den Wochen vorher kommissarisch als Präsidentin tätig war.

Wer sind denn die weiteren Vorstandsmitglieder des „Verbandes der Zahnärztinnen – Dentista e.V.“?

Frau PD Dr. Christiane Gleissner, Dr. Kathleen Menzel, Doris Hoy Sauer und als Beisitzer Dr. Friederike Belok, Dr. Juliane von Hoyningen-Hüne, Martina Werner, Rebecca Otto und Irina Hahn.

Welches sind Ihre wichtigsten Ziele?

Unser Hauptziel ist, die Partizipation der Zahnärztinnen in allen Belangen der Berufsausübung zu erreichen. Dabei geht es nicht nur um eine quantitative Beteiligung, wie sie in der täglichen Praxis bereits eingezogen ist, sondern auch um eine qualitativ hoch kompetente Arbeit in der Standespolitik, sowie Forschung und Lehre. Wir wollen aktiv zukunftsfähige Formen der freiberuflichen Berufsausübung mitentwickeln und dabei, wie bereits auch schon geschehen, die gesetzlichen Vorgaben wie zum Beispiel beim Mutterschutz, sowie veränderte Lebensplanungen der jungen Kolleginnen in den Fokus nehmen.

Sowohl in Nordrhein als auch in Westfalen-Lippe finden im Februar die konstituierenden Sitzungen der Kammerversammlungen für die Legislaturperiode 2020 bis 2024 statt. Sind denn die Delegierten, die unter dem Listennamen „Verband der ZahnÄrztinnen (VdZÄ)“gewählt wurden, auch Mitglieder des „Verbandes der Zahnärztinnen –Dentista e.V.“? Es geht dabei ja auch um die Frage einer Fraktionsbildung.

Nein, es sind bei Weitem nicht alle Listenkandidatinnen auch Mitglied in unserem Verband. Dies schlug sich auch in den entsprechenden Wahlprogrammen nieder, die nur bedingt mit dem „Verband der Zahnärztinnen – Dentista e.v.“ abgestimmt waren. Während die Kolleginnen in Westfalen-Lippe sich eng mit dem Vorstand abgestimmt haben, sind die Damen in Nordrhein einen eigenen Weg gegangen.

Herzlichen Dank für das informative Gespräch, Frau Kollegin Finger. Ich glaube, wir dürfen uns auf ein in jeder Hinsicht spannendes Jahr 2020 freuen.

Die Fragen für adp®-medien stellte Dr. med. dent. Dirk Erdmann. Das Interview wurde auf adp am 17. Januar 2020 online veröffentlicht. Wir danken Dirk Erdmann für die Veröffentlichungsgenehmigung auf zm-online!

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.