Aufarbeitung der NS-Vergangenheit

Zahnklinik Rostock würdigt Hans Moral

Für den jüdischen Zahnmediziner Hans Moral wurde gestern, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, in der Zahnklinik Rostock eine Gedenkplakette angebracht.

Moral arbeitete ab 1913 in Rostock als Assistent. Ab 1920 wirkte er als Professor für Zahnheilkunde und Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund- und Zahnkrankheiten. Wie der Historiker Dr. Florian Detjens berichtet, war Hans Moral 1933 der einzige jüdische Professor an der damaligen Medizinischen Fakultät der Uni Rostock.

Es gab wenige Opfer, weil es nur sehr wenige jüdische Universitätsangehörige gab

Detjens hat zum 600. Geburtstag der Universität Rostock eine umfassende Studie mit dem Titel „Am Abgrund der Bedeutungslosigkeit? Die Universität Rostock im Nationalsozialismus 1932/33–1945“ vorgelegt. Er kommt zu dem Schluss, dass die Universität Rostock "nur wenig Opfer im Zuge der nationalsozialistischen Säuberungsmaßnahmen zu beklagen" hat, weil es beispielsweise nur sehr wenige jüdische Universitätsangehörige gab.

Das Gros bestand aus Angepassten und Profiteuren des NS-Regimes

Allerdings dürfe bei aller Fokussierung auf die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur nicht vergessen werden, "dass die Universität Rostock zum großen Teil aus Angepassten, auch Profiteuren des nationalsozialistischen Regimes bestand". All jene hätten durch ihr Verhalten bereitwillig und wissentlich die Diktatur mitgetragen.

Das Schicksal von David Katz


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