Zehn Jahre Forum Zahn- und Mundgesundheit

Den Menschen in seiner Lebenswelt abholen

Der politischen Dimension zahnärztlicher Themen und der Prävention mehr Ausdruck verleihen – das ist das Ziel des Forums Zahn- und Mundgesundheit. Zum zehnjährigen Bestehen in Berlin wurde deutlich: Die Initiatoren haben hier viel erreicht.

Das Forum Zahn- und Mundgesundheit wurde 2012 als partei- und fächerübergreifende Informationsplattform angelegt, um Vertreterinnen und Vertretern von Gesundheitspolitik, Krankenkassen, Fachverbänden und Wirtschaft einen niedrigschwelligen, umfassenden Austausch zu ermöglichen. Ziel ist es, den Stellenwert von Zahn- und Mundgesundheit in Deutschland zu erhöhen und ihm auch eine politische Dimension zu verleihen. Am 20. Juni feierte die Initiative in der Axica Sky Lobby Berlin ihr zehnjähriges Bestehen.

Die Ampelkoalition hat in ihrem Koalitionsvertrag eine Novellierung des Präventionsgesetzes vorgesehen. Das Forum plädiert dafür, die Zahnmedizin als neuntes Ziel neben den 2015 festgelegten acht Gesundheitszielen einzubeziehen. Damit wären die im Präventionsgesetz benannten Akteure aufgefordert, konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Mundgesundheit auch für Erwachsene zu entwickeln.

Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und Vorsitzender des Forums, machte in seiner Jubiläumsrede deutlich, dass in den vergangenen zehn Jahren Einiges erreicht wurde. Er nannte fünf Punkte: das Konzept zur Alters- und Behindertenzahnheilkunde von BZÄK und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung (KZBV), das vom Forum wesentlich flankiert wurde; die Umsetzung des Konzepts zur frühkindlichen Karies von BZÄK und KZBV und die permanente Begleitung der Umsetzung der Parodontitis-Richtlinie. Außerdem sei das Forum ein wesentlicher Impulsgeber in Sachen betriebliche Mundgesundheitsförderung. Der derzeitige und zukünftige Fokus des Forums liege auf der Umsetzung der „Globalen Strategie für Mundgesundheit“ der WHO auf nationaler Ebene. „Die Mundgesundheit darf bei der Politikgestaltung, der Ausbildung und bei der künftigen Bereitstellung von Gesundheitsdienstleistungen nicht länger abgekoppelt vom Rest des präventivmedizinischen Fächerkanons sein“, forderte Benz.

Andreas Brandhorst, Referatsleiter im Bundesgesundheitsministerium, betonte: „In keinem anderen Präventionsbereich ist die Wirkung von Prävention so deutlich wie im Bereich der Zahnmedizin.“ Er unterstrich aber auch weiteren Handlungsbedarf, so etwa im Bereich Pflege oder bei vulnerablen Gruppen. Hinzu kämen weitere Felder wie die Prävention in Betrieben oder Beiträge zum Abbau sozialer Ungleichheiten. Bei der Weiterentwicklung des Präventionsgesetzes versprach Brandhorst, das Thema Zahngesundheit mit auf die Agenda zu setzen.

Christine Aschenberg-Dugnus, Parlamentarische Geschäftsführerin der FDP-Bundestagsfraktion, versprach, sich persönlich im politischen Raum für die Prävention in der Zahnmedizin einzusetzen. Ziel müsse sein, das Erfolgsmodell Prophylaxe auch in der Lebenswelt der Erwachsenen zu verankern, sagte sie. Die Ampelkoalitionäre hätten einen nationalen Präventionsplan auf die politische Agenda gesetzt, hier biete es sich an, dem Thema Zahn- und Mundgesundheit einen Stellenwert einzuräumen, schlug sie vor.

Nina Wenzl, Director Corporate Design Mars Wrigley und Sprecherin des Wrigley Oral Health Care Program, unterstrich, dass Wrigley sich schon seit Langem im Bereich Zahn- und Mundgesundheit engagiere (Stichwort: zuckerfreies Kaugummi) – in Zusammenarbeit mit Politik, Fachverbänden und Krankenkassen. Das erklärte Ziel dabei: Prävention für jedermann.

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