Es geht um die Zukunft

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Die Umfrage lässt aufhorchen. Das Studierendenparlament (StuPa) hat deutschlandweit Zahnmedizinstudierende zu ihrem Studium befragt. Rund 14 Prozent der Zahnmedizinstudierenden haben teilgenommen. Die Antworten werfen in Teilen ein ziemlich schlechtes Licht auf das Studium. Altgediente Zahnärztinnen und Zahnärzte haben jetzt schnell den Spruch auf den Lippen: „Lehrjahre sind keine Herrenjahre." Etwas, was die Studierenden auch gerne zu hören bekommen. Klar, in seiner Ausbildung muss man sich manchmal durchbeißen und nicht alles macht Freude – das tut es später im Beruf ja auch nicht. Wenn aber fast die Hälfte derer, die an der Befragung teilgenommen haben, angeben, dass sie schon über den Abbruch des Studiums nachgedacht haben, sollte das ein Warnsignal sein. Ebenso, dass ein Viertel angegeben hat, schon einmal Medikamente wie Ritalin genommen zu haben, um mit dem Studium klarzukommen. Das sind keine guten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium und einen guten Start ins Berufsleben.

Als Gründe gaben knapp zwei Drittel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, dass sie zu wenig Mitgestaltungsmöglichkeiten während des Studiums haben. Nur 15,9 Prozent haben das Gefühl, ihr Potenzial im Studium ausschöpfen zu können. Ungerechtigkeiten bei Bewertungen sind ein anderes großes Thema, ebenso die fehlenden Anlaufstellen für den Fall einer Beschwerde.

Die Verantwortlichen in den Hochschulen sollten dieses Stimmungsbild ernst nehmen und versuchen, gemeinsam mit den Studierenden nach Lösungsansätzen zu suchen. Sich zurückzulehnen und zu sagen, das war schon immer so, sollte keine Option sein. Wir brauchen Zahnärztinnen und Zahnärzte, die nach einem erfolgreichen Studium motiviert ins Berufsleben starten. In unserer Titelgeschichte befassen wir uns ausführlich mit dem Thema.

Um die künftige Ausgestaltung des Berufslebens geht es in einer groß angelegten Kampagne der KZBV und der KZVen, die Ende Mai starten wird. Ziel der Kampagne ist es, vor allem die Patientinnen und Patienten über die Konsequenzen der Kostendämpfungspolitik von Bundesgesundheitsminister Lauterbach aufzuklären und dazu zu bewegen, sich an die verantwortlichen Regional- und Bundespolitiker zu wenden. Die GKV-Versicherten sollen über die fatalen Folgen dieser Gesundheitspolitik für ihre Versorgung informiert werden. Im Mittelpunkt wird dabei die vor knapp zwei Jahren etablierte Parodontitistherapie stehen, die – bei aller gelegentlich zu hörenden Kritik –sicherlich ein Meilenstein in den Präventionsbemühungen der deutschen Zahnmedizin darstellt.

Um das Pulver nicht frühzeitig zu verschießen, können zu diesem Zeitpunkt die konkreten Maßnahmen noch nicht genannt werden. Dreh- und Angelpunkt werden aber dabei die Zahnarztpraxen sein. Ihre Mitarbeit, liebe Leserinnen und Leser, ist also für den Erfolg der Kampagne ausschlaggebend. Viel Zeit bleibt nicht, denn der Gesetzgebungszug rollt. Deshalb müssen jetzt die Weichen gestellt werden, damit sich die Budgetierungsambitionen der Regierung nicht verstetigen. Andernfalls wird die Patientenversorgung merklich leiden und die zahnärztliche Tätigkeit zunehmend unattraktiv – womit wir wieder bei den motivierten Berufseinsteigern wären. Es kann ja nicht das Ziel sein, dass die Zahnmedizinstudierenden ihr Studium hinschmeißen, weil die beruflichen Aussichten stetig düsterer werden.

In der nächsten Ausgabe werden wir ausführlich über die Kampagne berichten. Bis dahin werden Sie von der KZBV und den KZVen informiert.

Viel Spaß bei der Lektüre

Sascha Rudat
Chefredakteur

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