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Auf der WHO-Tabakkonferenz

Ärzte fordern konsequente Einschränkungen für Tabak- und Nikotinprodukte

LL
Gesellschaft
Aktuell diskutieren 183 Staaten in Genf darüber, wie Tabakprodukte, E-Zigaretten, Vapes und Nikotinbeutel („Pouches“) künftig strenger reguliert werden können. Neben „vermeidbarem menschlichen Leid“ geht es auch um einen immensen volkswirtschaftlichen Schaden.

Von Herzinfarkten und Krebserkrankungen über Lungenschäden und Nierenfunktionsverlust bis hin zu Stoffwechsel- und hormonellen Störungen: Die gesundheitlichen Folgen des Rauchens betreffen viele Bereiche der Medizin. Allen voran fordert die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) im Namen aller Internisten deutlich strengere Regeln für Tabak-, Nikotin- und Vape-Produkte.

Die Fachgesellschaft will anlässlich der aktuell tagenden Tabak-Konferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auch für Deutschland härtere Maßnahmen wie Werbebeschränkungen, schärfere Regulierung neuer Tabak- und Nikotinprodukte wie Vapes und besseren Jugendschutz. Denn darüber, dass Tabak und Nikotin ein Hauptziel vorbeugender Maßnahmen der Gesundheitspolitik auch in Deutschland sein müssen, besteht unter Internisten und auch anderen medizinischen Fachgesellschaften Einigkeit.

Fast 100 Milliarden Euro volkswirtschaftlicher Schaden

Neben den gesundheitlichen Folgen weist die DGIM auf die erheblichen volkswirtschaftlichen Belastungen hin. Zwar bringe die Tabaksteuer dem Staat jährlich rund 15 Milliarden Euro ein, dem stünden laut Deutschem Krebsforschungszentrum jedoch direkte Kosten von mehr als 30 Milliarden Euro für Behandlungen, Medikamente oder Pflegebedarf gegenüber, die sich auf das Rauchen zurückführen lassen. Alle Folgekosten des Tabakkonsums hinzugerechnet, verursacht das Rauchen jährlich einen volkswirtschaftlichen Schaden von fast 100 Milliarden Euro, wie der Tabakatlas Deutschland 2025 belegt.

„Im Vordergrund steht das vermeidbare menschliche Leid, aber wir könnten auch unser Gesundheitswesen entscheidend entlasten, wenn wir konsequentere Maßnahmen zum Schutz unserer Bevölkerung vor dem Rauchen und Dampfen ergreifen würden“, sagt DGIM-Generalsekretär Prof. Dr. med. Georg Ertl.

Konkret müssten Werbeverbote und Verkaufsbeschränkungen für Rauch- und Vaping-Produkte mit einem Ausbau von Aufklärungs- und Entwöhnungsangeboten einhergehen. Die DGIM und ihre Schwerpunktgesellschaften fordern auch ein Verbot von Aromastoffen, die besonders junge Menschen für Nikotin-Produkte ködern sollen und darüber hinaus im Verdacht stehen, nach dem Erhitzen krebserregend zu sein.

Die WHO-Tabakkonferenz setzt aus Sicht der DGIM ein wichtiges Signal für einen stärkeren globalen Einsatz gegen tabak- und nikotinbedingte Erkrankungen. „Deutschland sollte diesen Impuls aufgreifen und insbesondere bei jungen Menschen Chancen für die Prävention nutzen“, sagt Ertl.

Diese Gesellchaften unterstützen die Forderung der DGIM
Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin, Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie, Deutsche Gesellschaft für Geriatrie, Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie, Deutsche Gesellschaft für Infektiologie, Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin, Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung, Deutsche Gesellschaft für Nephrologie, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie, Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie, Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten

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