Entscheidung des Schiedsamts

Arztpraxen erhalten 2.300 Euro für neuen Konnektor

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Praxis
Der Schiedsspruch zur Finanzierung des anstehenden Austauschs der TI-Konnektoren liegt vor: Bewilligt werden jeder Arztpraxis pauschal 2.300 Euro extra. Die Entscheidung für die Zahnärzte steht noch aus.

Jede Praxis bekommt demnach pauschal 2.300 Euro, um den Konnektor austauschen zu lassen, der die Praxissoftware mit dem Internet verbindet. Voraussetzung für den Tausch ist, dass die Laufzeit des Sicherheitszertifikats im Konnektor nur noch sechs Monate oder weniger beträgt. Dadurch steht bei einigen Konnektoren der Tausch zeitnah an, während andere noch ein oder mehrere Jahre betrieben werden können.

Ausschlaggebend ist die Laufzeit des Sicherheitszertifikats

Hinzu kommen weitere Pauschalen, unter anderem für ein ebenfalls notwendiges Update, das die Nutzung der elektronischen Patientenakte ermöglicht. Insgesamt summieren sich die Ausgaben, die nun zusätzlich zur regulären Vergütung festgesetzt wurden, für alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte auf knapp 400 Millionen Euro. Die Kosten tragen die gesetzliche Krankenversicherung und die PKV.

Das sei „deutlich mehr als die Krankenkassen zahlen wollten“, aber entspreche nicht der Forderung nach einer Vollfinanzierung der Umstellungskosten, sagte KBV-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel der Ärzte Zeitung. Derzeit gebe es zwar zwar Angebote neuer Konnektoren für die von der Schiedsstelle angesetzte Summe auf dem Markt. Dabei handele es sich laut KBV aber um Nettopreise, auf die noch die Mehrwertsteuer hinzuzurechnen sei.

Vorangegangen waren Verhandlungen zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und dem GKV-Spitzenverband, die jedoch ohne Ergebnis blieben. Da keine Einigung erzielt werden konnte, wurde das Schiedsamt angerufen. Die Entscheidung für die Zahnärzte steht noch aus.

Der Konnektor-Tausch ist nötig, weil die eingebauten Sicherheitszertifikate ablaufen und die Kryptoverfahren künftig nach Vorgaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf neuere Verfahren umgestellt werden müssen. Die gematik als Betriebsgesellschaft der Telematikinfrastruktur hatte den physischen Tausch der Konnektoren als Lösung präsentiert, da die für die Zukunft vorgesehene Lösung ohne Konnektor (TI 2.0) noch nicht zur Verfügung steht.

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