Deutscher Zahnärztetag in Berlin feierlich eröffnet
Der Deutsche Zahnärztetag 2025 findet vom 30. Oktober bis 1. November im Estrel Congress Center Berlin statt – als Gemeinschaftskongress der wissenschaftlichen zahnmedizinischen Fachgesellschaften unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). Insgesamt sind mehr als 30 Fachgesellschaften und Arbeitskreise beteiligt, rund 290 Referentinnen und Referenten gestalten das Programm. Seit 2005 kommen die Fachgesellschaften alle fünf Jahre zu diesem gemeinsamen Fortbildungsevent zusammen.
Der Kongress vereint die Jahrestagungen großer Fachgesellschaften – etwa der Deutschen Gesellschaften für Parodontologie, Zahnerhaltung, Implantologie und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – sowie spezialisierter Arbeitskreise, darunter die Arbeitsgemeinschaft für Bildgebung, der Transdisziplinäre Arbeitskreis Regenerative Medizin und der Arbeitskreis Artificial Intelligence in Dental Medicine.
Die Themenvielfalt des Gemeinschaftskongresses bietet ein Forum für lebendigen Austausch von Kolleginnen und Kollegen unterschiedlichster Fachdisziplinen und Generationen. „Sie werden Zahnmedizin praxisnah, kontrovers und interdisziplinär erleben“, kündigte DGZMK- und Kongresspräsident Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang in seiner Rede zur feierlichen Eröffnung am gestrigen Abend an.
Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), begann seine Rede zur Kongresseröffnung mit einem Rückblick auf ein berufspolitisch bedeutendes Jahr für die Zahnmedizin. Das wichtigste Signal, so Benz, sei die Veröffentlichung der Sechsten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS 6) gewesen. Er betonte die herausragenden Präventionserfolge in Deutschland: „Wir sind Weltmeister in der Mundgesundheit. Es ist uns gelungen, Prävention fest im Mindset jedes Zahnarztes und jeder Zahnärztin zu verankern – ein Prozess, der über 35 Jahre gedauert hat“, erklärte er.
Mit Blick auf die gesundheitspolitische Lage warnte Benz, die Erfolge der Prävention nicht durch Einschnitte in der Versorgung zu gefährden: „Es ist ein wichtiges Signal, dass wir die bisherige Form der Krankenkassenabdeckung beibehalten. Der sogenannte ‚Dexit‘ ist noch nicht endgültig vom Tisch – doch was wir in Deutschland in der Prävention leisten, ist außergewöhnlich.“
Zum Abschluss dankte der BZÄK-Präsident allen Zahnärztinnen und Zahnärzten für ihr tägliches Engagement: „Jede und jeder Einzelne von Ihnen ist persönlicher Mundgesundheitstrainer der Patientinnen und Patienten. Mit jedem Behandlungstermin leisten Sie einen Beitrag dazu, das hohe Ansehen der Zahnmedizin in Deutschland weiter zu festigen.“
Interdisziplinäre Falldiskussionen
Herzstück des wissenschaftlichen Kongresses sind sechs interdisziplinäre Falldiskussionen unter dem Motto „Wie hätten Sie behandelt?“. Fachleute aus verschiedenen Disziplinen diskutieren komplexe Behandlungsfälle – von Frontzahntrauma bis Parodontaltherapie – im Austausch mit dem Publikum. Die gemeinsame Betrachtung aus unterschiedlichen Perspektiven zeigt den hohen Stellenwert interdisziplinärer Zusammenarbeit in der modernen Zahnmedizin.
Das Programm deckt ein breites Spektrum aus Wissenschaft, Klinik und Praxis ab: Neben den großen Fachgesellschaften erhalten auch kleinere wissenschaftliche Arbeitskreise und Gruppen Raum für aktuelle Forschungsthemen – von Grundlagenwissenschaft und Ethik bis hin zu Künstlicher Intelligenz und forensischer Odonto-Stomatologie.
Besonderes Augenmerk gilt dem wissenschaftlichen Nachwuchs: In der Wissenschaftsarena präsentieren junge Forschende bereits gestern ihre Arbeiten in Poster- und Kurzvorträgen. Der „Young Dentist Day“ am Samstag richtet sich gezielt an junge Zahnärztinnen und Zahnärzte, die hier Fortbildung und Vernetzung miteinander verbinden können.








