Guillain-Barré-Syndrom

EMA gibt neuen Warnhinweis für AstraZeneca heraus

ak
Gesellschaft
Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat einen Warnhinweis für das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) in die Produktinformationen des Impfstoffs von AstraZeneca aufgenommen. Auch in Deutschland wurden mehrere Fälle nach der Impfung gemeldet.

Der Sicherheitsausschuss der EMA (PRAC) habe demnach alle verfügbaren Daten ausgewertet, einschließlich der Fälle, die an die europäische Datenbank für vermutete Nebenwirkungen gemeldet wurden. Angesichts der Schwere dieser seltenen Erkrankung empfiehlt er, einen Warnhinweis für GBS in der Packungsbeilage für den Impfstoff von AstraZeneca hinzuzufügen.  

Medizinisches Fachpersonal soll demzufolge auf Anzeichen und Symptome von GBS achten, um eine frühzeitige Diagnose, unterstützende Pflege und Behandlung zu ermöglichen. Personen, die den Impfstoff erhalten, wird empfohlen, sofort einen Arzt aufzusuchen, wenn sie Schwäche und Lähmungen in den Extremitäten entwickeln, die auf den Brustkorb und das Gesicht übergreifen können. Der EMA zufolge bleibt das Nutzen-Risiko-Verhältnis des Impfstoffs unverändert.

86 Fälle auch in Deutschland

Bis Ende Juni wurden dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) 51 Fälle eines GBS nach Impfung mit AstraZeneca gemeldet. Das geht aus dem Sicherheitsbericht des PEI hervor, der am 15. Juli veröffentlicht wurde. Die ersten Symptome traten durchschnittlich 14 Tage nach der Impfung auf. Dabei handelt es sich um 30 Frauen und 24 Männer im Alter von 32 und 93 Jahren, 23 waren älter als 60 Jahre. Sechs Patienten mussten auf der Intensivstation behandelt werden, zwei sind verstorben.

Auch nach der Impfung mit dem Vakzin von BioNTech/Pfizer wurden 27 Fälle, nach der Impfung mit Moderna vier Fälle und mit Johnson & Johnson auch vier Fälle von GBS gemeldet. Bereits zu Beginn der Woche hat die US-Arzneimittelbehörde FDA einen Warnhinweis für den Impfstoff von Johnson & Johnson mit aufgenommen, nachdem fast 100 GBS-Fälle nach einer Impfung mit dem Vakzin gemeldet wurden.

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