Fortbildung Digitale Zahnmedizin

Florian Beuer
Die Digitalisierungsoffensive soll kommen – in den Praxen ist sie längst da. Wir zeigen, wo die verschiedenen Teilbereiche der Zahnmedizin heute im Bereich der Digitalisierung stehen.

Die Digitalisierungsoffensive soll kommen – in unseren Praxen ist sie längst da.

Die Digitalisierung bestimmt seit vielen Jahren unseren Alltag und das Smartphone hat bei vielen von uns die Rolle der wichtigsten Schnittstelle zur Umwelt übernommen. Und trotzdem ärgere ich mich jeden Tag, wenn ich im Auto telefoniere und immer an den gleichen Stellen im Stadtgebiet der größten Stadt der Europäischen Union wieder in ein Funkloch fahre. Trotz bester Vorsätze und Versprechungen unserer Regierenden zu immer neuen Digitalisierungsoffensiven haben wir als eines der reichsten EU-Länder die Digitalisierung betreffend den Status eines Entwicklungslands.

Da sieht es doch in unseren zahnärztlichen Praxen deutlich besser aus. Denn hier bestimmt die Digitalisierung seit mehr als 30 Jahren die Investitionen. Es begann mit Abrechnungsprogrammen, digitalen Karteikarten, digitalem Röntgen, dann kamen die digitale Volumentomografie, die computergestützte Herstellung von Zahnersatz, die digitale Implantatplanung hinzu – die Aufzählung  ließe sich noch lange fortsetzen. Hier wurde der Mehrwert für Patienten und Behandler zur Antriebskraft für die teilweise sehr hohen Investitionen in den digitalen Fortschritt.

Inzwischen werden verschiedenste digitale Daten in unseren Praxen generiert, die sich teilweise auch schon miteinander kombinieren lassen. Die große Herausforderung wird in der Zukunft die Integration all dieser Daten in ein System sein. Das wird uns faszinierende neue Möglichkeiten erschließen, die wir in ihrem diagnostischen und therapeutischen Potenzial heute noch gar nicht überschauen können. Durch die gezielte Auswertung großer Datenmengen (Big Data) werden wir deutlich mehr über die Erkrankungen unseres Fachgebiets, aber vor allem auch über die Erfolgschancen der Therapien lernen und diese deutlich gezielter einsetzen können. Das Ziel ist die personalisierte Zahnmedizin und die wird kommen, auch ohne Digitalisierungsoffensiven der Regierung. In unseren Beiträgen bekommen Sie Einblicke, wo die verschiedenen Teilbereiche der Zahnmedizin heute im Bereich der Digitalisierung stehen. Ich wünsche Ihnen einen profunden Wissenszuwachs mit unserer Sommerfortbildung und nicht zuletzt viel Freude beim Lesen.

Herzlichst,

Ihr Florian Beuer

Das Dynamische Digitale Modell (DDM) als fünfte Dimension

Die visionäre Idee des DDM hat das Potenzial zu einer weitreichenden Innovation in der Zahnmedizin und könnte die Patientenversorgung künftig signifikant verbessern. Im Mittelpunkt steht die schnelle intraorale 3-D-Erfassung, die – verknüpft mit allgemeinmedizinischen Daten – völlig neue Möglichkeiten in Prävention, Diagnostik und Therapie eröffnet. Der Beitrag von Univ.-Prof. Dr. med. dent. Sven Reich und Christina A. Kühne, Aachen, skizziert das DDM und gibt einen Ausblick auf die Entwicklungsperspektiven. Zum Artikel

Digitale Implantatplanung – Chancen und Risiken

Die digitale Implantatplanung, Visualisierung und klinische Umsetzung hat sich von bunten, kongresstauglichen Bildern hin zu einer wirklich anwendungsfreundlichen Technik entwickelt. Univ.-Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Mainz, und Koautoren geben einen Einblick in den aktuellen Entwicklungsstand, erläutern den Nutzen für die Anwender und gehen auch kritisch auf die noch bestehenden Ungenauigkeiten im Bereich der geführten Implantatinsertion ein. Zum Artikel

3-D-gedruckte Restaurationen als neue Therapiemöglichkeit

Vor wenigen Jahren noch galt definitiver Zahnersatz aus dem 3-D-Drucker als ferne Zukunftsvision. Heute sind die ersten Materialien bereits in der klinischen Erprobung. Dr. Elisabeth Prause, Berlin, und Koautoren versorgen Patienten an der Berliner Charité bereits mit 3-D-gedruckten Restaurationen. In ihrem Beitrag beschreiben sie Material, Technologie und Anwendungsbereiche des neuen Verfahrens. Die Patientenfälle zeigen verschiedene Therapieoptionen. Zum Artikel

Digitale Technologien in der Parodontologie

Digitale Technologien haben in der Parodontologie zu veränderten Arbeitsprozessen und zu einer Vielzahl von Verbesserungen in Diagnostik und Therapie geführt – von der Befundaufnahme und Dokumentation über den Einsatz digitaler Abformungen in der Perioprothetik bis hin zu parodontalchirurgischen Anwendungen. Der vorliegende Beitrag von Dr. Daniela Hoedke und Univ.-Prof. Dr. Henrik Dommisch, Berlin, gibt einen Einblick in den aktuellen Stand der Technik und zeigt die Richtung künftiger Entwicklungen. Zum Artikel

in der zm 14/2021

Innovationen in der prothetisch-rekonstruktiven Zahnmedizin

Ein Beitrag von Prof. Dr. Jan-Frederik Güth, Frankfurt, und Koautoren.

in der zm 14/2021

Digitale Technologien in der Kieferorthopädie

Ein Beitrag von PD Dr. Björn Ludwig, Dr. Bettina Glasl, Traben-Trarbach, und Dr. Jens Bock, Fulda.

in der zm 14/2021

KI – Die Perspektiven in der Datenzahnmedizin

Ein Beitrag von Univ.-Prof. Dr. Falk Schwendicke und Dr. Joachim Krois, Berlin.

Univ.-Prof. Florian Beuer

Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Funktionslehre und Alterszahnmedizin, Centrum für Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde, Charité –
Universitätsmedizin Berlin
Aßmannshauser Str. 4–6, 14197 Berlin

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