Glosse

Bedingungsloses Grundeinkommen für Zahnärzte

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Die Wahlprüfsteine der KZBV haben alle Antworten auf Zahnarzt-relevante Fragen der kommenden Legislatur geliefert. Alle Antworten? Nein. Dazu hätte die Satirikervereinigung "Die Partei“ befragt werden müssen.

Auf Nachfrage erwägt die Partei unter Leitung ihres "größten Vorsitzenden aller Zeiten“ Martin Sonneborn nach der Durchsetzung der geplanten Bierpreisbremse tatsächlich ein kleines Wahlgeschenk für Zahnärzte. Die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens – berechnet auf Grundlage der Kostenstrukturstatistik des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 1980.
Sonneborn ist nicht der unbedarfte Klosterschüler und Klamaukbruder, wie uns Vita und Scherze Glauben machen. Als Spitzenkandidat seiner Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (so der volle Name) hat er es immerhin zu einem Pöstchen im Europäischen Parlament gebracht. Als Mitglied der 16. Bundesversammlung (!) hat er anschließend dann noch versucht, seinen eigenen Vater ins höchste Amt des Staates zu hieven. Merke: Erst kommt das Fressen, dann Satire vorm Wahllokal.
Heute startet die Wahlkampftournee der Partei "Die Partei“. Los geht’s mit Sauerkrautwettessen in Frankfurt, es folgen mehr als 30 Stationen bundesweit. Mit "Wirr ist das Volk“ und "Das Brot ist voll“ wird Werbung für den virtuosen Kabarettisten und Prix-Pantheon-Träger Serdar Somuncu gemacht, der als "Kançler“ (Plakat-Slogan "Warum nicht mal ein Türke?“) kandidiert. Nicht ihr Humor? Och kommen Sie schon, lachen Sie doch mal. Sie finanzieren den Schmonzes schließlich mit über den Umweg der staatlichen Teilfinanzierung der Parteien.
Mehr als 100.000 Euro Spielgeld bekamen Sonneborn und Kollegen 2016 für ihren Erstklässlerhumor spendiert. Und zaubern wenigstens ab und zu ein Lächeln auf unsere Gesichter. Anders als die oft unfreiwillig komischen Plakate, die die sechs bekanntesten Parteien kleben - mit ihren insgesamt mehr als 130 Millionen Euro Steuergeldzuschuss ( Link ).

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