Repräsentative Umfrage der pronova BKK

Für die Mehrheit ist Homeoffice keine Dauerlösung

LL
Gesellschaft
Fast die Hälfte der Arbeitnehmer in Deutschland wünschen sich Masken und Tests zurück. Heimarbeit als Dauerlösung ist aber offenbar für die Mehrheit keine Option. Denn der Rücken und die Team-Arbeit leiden.

Insgesamt 48 Prozent der Berufstätigen befürworten eine erneute Maskenpflicht am Arbeitsplatz, um sich sicherer zu fühlen. Ebenso viele wünschen sich dort regelmäßige Corona-Schnelltests. Das legen die Ergebnisse der repräsentativen Studie „Arbeiten 2022“ der pronova BKK offen, für die im September 2022 rund 1.200 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab 18 Jahren befragt wurden.

Für 43 Prozent trägt ein Lüftungskonzept zum Sicherheitsgefühl im Job bei. 41 Prozent möchten, dass am Arbeitsplatz alle Flächen regelmäßig desinfiziert werden. Genauso viele sind dafür, dass Räume mit weniger Personen besetzt werden und 40 Prozent plädieren für größere Abstände. Die 18- bis 29-Jährigen legen auf alle Maßnahmen etwas weniger Wert.

Nur jeder Siebte (14 Prozent) hat genug von jeglichen Maßnahmen und ist gegen jegliche Corona-bedingten Einschränkungen.

Homeoffice ist für die meisten auf Dauer keine Lösung

Insgesamt gehen zwei Drittel der Beschäftigten in Deutschland einer Tätigkeit nach, bei der grundsätzlich die Möglichkeit besteht, Homeoffice zu nutzen. Für 30 Prozent aller Befragten ist es das „New Normal“ geworden, sie können ohne Abstimmung und Anwesenheitspflicht jederzeit vom heimischen Arbeitsplatz aus tätig sein. Zwölf Prozent haben feste Tage dafür. Bei 23 Prozent wird allerdings weiterhin kein Homeoffice außerhalb der Corona-Zeiten angeboten, obwohl dies möglich wäre.

Doch nur zwei Prozent der unter 30-Jährigen und vier Prozent aller Befragten geben an, nicht mehr ins Büro kommen zu wollen und nur im Homeoffice sicher zu sein. Ganze 64 Prozent möchten nicht für immer überwiegend im Homeoffice arbeiten.

„Nach mehr als zwei Jahren haben viele die Erfahrung gemacht, dass am heimischen Arbeitsplatz auch andere Gesundheitsrisiken lauern: Rückenschmerzen durch ungesunde Haltung und mangelnde ergonomische Ausstattung, weggefallene Bewegung auf dem Arbeitsweg, aber auch psychische Probleme durch weniger Kontakt und Wertschätzung,“ sagt Dr. Gerd Herold, Beratungsarzt bei der pronova BKK.

Teamwork leidet unter Heimarbeit

Auch die Studie zeigt, dass Homeoffice und virtuelle Meetings nicht einfach sind für das Team: Zwei Drittel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bemerken, dass der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit darunter leiden. Ein fehlendes Arbeitszimmer, lärmende Familienmitglieder und Laptop am Küchentisch: Mehr als jeder Zweite gibt an, dass er von den Räumlichkeiten her überhaupt nicht dauerhaft im Homeoffice arbeiten könnte.

Es gibt jedoch Wege für Firmen, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unterstützen: Gut acht von zehn der Befragten geben an, dass Unternehmen besser durch die Krise kommen, wenn die Wertschätzung der Mitarbeitenden ein zentraler Teil ihrer Unternehmenskultur ist. Drei Viertel sagen, dass es vom Vertrauen der Führungskräfte abhänge, wie gut neue (digitale) Arbeitsformen gelingen.

Die Studie „Arbeiten 2022“ wurde im September im Auftrag der pronova BKK durchgeführt. Bundesweit wurden 1.206 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab 18 Jahre repräsentativ online befragt.

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