Ziel sind Frühwarnsysteme

G7-Gesundheitsminister beschließen Pandemie-Pakt

pr
Die Gesundheitsminister der G7-Staaten haben einen Pakt zur Bekämpfung von Pandemien beschlossen. Ziel ist, mit Frühwarnsystemen Ausbrüche künftig schneller zu erkennen und effektiver darauf zu reagieren.

Das ist ein Ergebnis des zweitägigen G7-Treffens der Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister vom 19. bis 20. Mai 2022 in Berlin. „Wir müssen heute vorsorgen, um morgen nicht wieder überrascht zu werden”, erklärte Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach, der bis zum 31. Dezember 2022 den Arbeitsprozess der G7-Gesundheitsministerinnen und -minister ausrichtet und leitet.

Neben dem Pandemiepakt standen weitere Themen auf der Agenda des Treffens, nämlich die Hilfe für die Ukraine, die Folgen des Klimawandels und die Wirksamkeit von Antibiotika auf der Agenda. Die G7-Beschlüsse dazu im Einzelnen:

G7-Pact for Pandemic Readiness

Mit dem weltweiten Pandemie-Pakt sollen Frühwarnsysteme zur effektiven Pandemievorsorge gestärkt werden. Der WHO Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence in Berlin soll als Knotenpunkt genutzt werden, damit Daten schneller und besser analysiert und genutzt werden können. Darüber hinaus sollen mehr Experten ausgebildet und trainiert werden, die sich in Netzwerken zusammenschließen, um Ausbrüche früh zu erkennen und zu begrenzen.

Die WHO, der eine koordinierende Rolle im Bereich Globale Gesundheit zufällt, soll nach dem Beschluss der G7 finanziell gestärkt werden. Die G7 wollten ihre Pflichtbeiträge langfristig um 50 Prozent erhöhen, damit die WHO besser ihre Führungsrolle ausüben kann, bekräftigten die Minister.

Unterstützung der Ukraine

Die G7 verurteilten in ihrem Beschluss den ungerechtfertigten, nicht provozierten und rechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine auf das Schärfste. Dabei hoben sie die erheblichen Störungen des ukrainischen Gesundheitssystems hervor, die durch den russischen Angriffskrieg verursacht wurden.

Hunderte Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen seien durch Angriffe beschädigt und zerstört worden, Gesundheitspersonal sei in erheblichem Maße vertrieben worden. Die G7 verpflichten sich, die Ukraine weiterhin zu unterstützen, um den Betrieb und den Wiederaufbau des Gesundheitssystems jetzt und in Zukunft zu stärken, hieß es.

Kampf gegen Antibiotikaresistenzen

Mit allen Kräften wollen die G7 die stille Pandemie von Antibiotikaresistenzen bekämpfen, so die Minister in einem weiteren Beschluss. Antibiotikaresistenzen forderten jährlich mehr als eine Million Menschenleben weltweit, und sie zögen enorme wirtschaftliche und soziale Folgen nach sich. Unwirksame oder nicht verfügbare Antibiotikabehandlungen führten zudem oftmals zu einer Sepsis, an deren Folgen weltweit schätzungsweise 11 Millionen Menschen pro Jahr sterben.

Die G7 wollen daher aktiv die Forschung und Entwicklung neuer, dringend benötigter Antibiotika fördern, so die Minister. Außerdem solle der sachgerechte Einsatz von Antibiotika verbessert werden. Hierzu wollen die G7 bis Ende 2023 nationale Ziele festlegen. Überdies soll die Früherkennung, Diagnose und Therapie von Sepsis gestärkt werden.

bis 2050 sollen Gesundheitssysteme klimaneutral sein

Erstmals verpflichten sich die G7-Staaten bis spätestens 2050, Gesundheitssysteme klimaneutral zu gestalten. Es müsse das Ziel sein, Menschen weltweit besser vor den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels zu schützen, so der Ministerbeschluss. Dazu gehöre, Frühwarnsysteme effektiver für den Gesundheitsschutz zu nutzen, Maßnahmen zur Klimaanpassung in die Ausbildung von Gesundheitsfachkräften zu integrieren und die Zusammenarbeit der G7-Public Health Institute zu Klima und Gesundheit zu fördern.

Gruppe der Sieben

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.