Weltweit mehr Kinder und Jugendliche adipös als untergewichtig
Jeder Fünfte im Alter von fünf bis 19 Jahren (391 Millionen Menschen) ist laut einem neuen UNICEF-Bericht übergewichtig – jeder Zehnte (188 Millionen) sogar adipös. Damit löst starkes Übergewicht erstmals Untergewicht als die häufigste Form der Fehlernährung bei Kindern und Jugendlichen ab. UNICEF warnt deshalb vor dem erhöhten Risiko für lebensbedrohliche Krankheiten. Die Organisation sieht als Hauptursache die ständige Verfügbarkeit und Vermarktung von ungesunden Lebensmitteln im analogen und digitalen Umfeld der Kinder.
Der Bericht hebt positive Maßnahmen hervor, die Regierungen ergriffen haben. In Mexiko beispielsweise – einem Land, in dem Kinder und Jugendliche häufig übergewichtig sind und zuckerhaltige Getränke und stark verarbeitete Lebensmittel 40 Prozent der täglichen Kalorienaufnahme von Kindern ausmachen – hat die Regierung kürzlich den Verkauf und Vertrieb von stark verarbeiteten Lebensmitteln und Produkten mit hohem Salz-, Zucker- und Fettgehalt in öffentlichen Schulen verboten. Davon profitieren mehr als 34 Millionen Kinder, so die Hilfsorganisation.

Der UNICEF Child Nutrition Report 2025 stützt sich auf Daten aus mehr als 190 Ländern und umfasst Haushaltsbefragungen, modellierte Schätzungen, Prognosen und Umfragen. Die Kategorien Übergewicht, Adipositas und Untergewicht wurden anhand des Body-Mass-Index (BMI) definiert. Für Kinder im schulpflichtigen Alter und Jugendliche im Alter von 5 bis 19 Jahren gilt:
Übergewicht ist als ein BMI definiert, der mehr als eine Standardabweichung über dem Median liegt.
Adipositas ist als ein BMI definiert, der mehr als zwei Standardabweichungen über dem Median liegt.
Untergewicht ist als ein BMI definiert, der weniger als zwei Standardabweichungen unter dem Median liegt.
Fehlernährung bei Kindern hat drei Dimensionen: Unterernährung (Wachstumsverzögerung und Auszehrung), Übergewicht/Adipositas und versteckter Hunger oder Mikronährstoffmangel.