Nachwuchsgewinnung im Gesundheitswesen

Bayern schafft Heilpraktiker-Schulgeld ab und will studierte Hebammen

mth/pm
Nachrichten
Bayern will das Schulgeld für angehende Ergotherapeuten, Logopäden, Physiotherapeuten und Podologen abschaffen. Es ist damit das erste Bundesland, das den Heilpraktiker-Nachwuchs auf diese Weise entlastet.

Umgesetzt werden soll die Änderung zum zweiten Schulhalbjahr 2018/2019, beschloss das bayerische Kabinett gestern. "Dadurch wird die Ausbildung attraktiver und die Nachwuchsgewinnung in diesen für die Gesundheitsversorgung wichtigen Berufen deutlich erleichtert", unterstrich Ministerpräsident Dr. Markus Söder (CSU).

Gesundheitsministerin Melanie Huml zufolge (ebenfalls CSU) kostet die Ausbildung zum Physiotherapeuten 25.000 Euro .

Unterstützung für die Abschaffung des Schulgelds kommt von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Die Entscheidung gebe der Bundesregierung " Rückenwind bei notwendigen Reformen für Therapeuten und ihre Patienten ". Der "Augsburger Allgemeinen" sagte Spahn zudem, dass nach der Zusage Bayerns bisher nur Nordrhein-Westfalen signalisiert habe, 70 Prozent der Kosten für die Ausbildung von "Heilmittelerbringern" zu übernehmen .

Hebammen-Beruf soll attraktiver werden

Verbessern will die Regierung des zweitbevölkerungsreichsten Bundeslandes auch die Nachwuchsgewinnung bei den Hebammen. Dabei soll ein neuer Studiengang Hebammenwesen helfen, also das Angebot einer akademischen Ausbildung in der Entbindungspflege. Damit werde die Attraktivität des Hebammenberufs gesteigert, erklärte Bayerns Wissenschaftsministerin Marion Kiechle. Die akademische Ausbildung soll an mehreren Standorten angeboten werden, beginnend mit dem Wintersemester 2019/20. Ziel seien bayernweit rund 100 Absolventen jährlich.

Die Bayerische Staatsregierung setzt sich zudem auf Bundesebene dafür ein, dass der Zugang zur Hebammenausbildung für Absolventen einer (Kranken)Pflegeausbildung entsprechend den Vorgaben der EU-Richtlinie weiterhin möglich sei, heißt es in der Mitteilung über die Beschlüsse der Kabinettsitzung . Mit einem Studiengang Hebammenwesen werde zugleich der "Weg zu einem zukunftsweisenden, EU-konformen Ausbildungskonzept" beschritten, unterstrich die Wissenschaftsministerin.



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