Ein Bild und seine Geschichte

Nicht ohne Schnurrbart

mg
Gesellschaft

Es war in den 1970er Jahren, als sich ein junger Mann mit straffer Haltung, einem gewinnenden Lächeln und 20 D-Mark in der Tasche aus der Steiermark auf den Weg nach Berlin aufmachte. Er heuerte im Hotel Schweizer Hof an, war selbst aber Stammgast bei Burger King am Kurfürstendamm. Und just dort wurde er von einer Dame angesprochen: Sie suche Models für eine Zahnpasta-Werbung. Tage später entstanden die ersten Testaufnahmen. Es folgte ein Anruf der Agentur: Er sei in der engeren Auswahl, er solle sich für den Job einen Schnurrbart wachsen lassen. Die Werber versprachen sich davon einen größeren Kontrast zu seinen leuchtend weißen Zähnen. Aber: Sein Bartwuchs spielte nicht mit. Als Wochen später nur ein Flaum die Oberlippe zierte, erhielt ein Model mit voluminöserem Schnauzer die Zusage. Ansonsten hätte er vielleicht eine andere Laufbahn eingeschlagen, sagt, ja genau: der heute 66-jährige Sterne- und TV-Koch Johann Lafer, dessen Bart zu seinem Markenzeichen wurde und der bis zum heutigen Tage keine Zahnpasta-Werbung gemacht hat.

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